PMCamp Barcelona
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Auf dem PMCamp Barcelona

Spannende Sessions, eine tolle Stadt und viele neue Einblicke

Am 06.10. und 07.10.2017 fand das zweite PMCamp in Barcelona statt, an dem ich teilnehmen durfte. PMCamps sind Unkonferenzen zum Thema Projektmanagement. Für mich persönlich sind das genau die Veranstaltungen, wo man unter Projektmanagern fernab von realitätsfernen Theorien ganz konkret über die Praxiserfolge und vor allem auch Misserfolge sprechen kann. Ich bin ein großer Fan des PMCamps in München. An diesem konnte ich dieses Jahr leider aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen, daher habe ich mich nach einer Alternative umgesehen und mich für Barcelona entschieden.

In Barcelona waren deutlich weniger Web-Projektmanager vor Ort als es in München der Fall ist. Das kann aber auch effektiv sein, wenn man sich darauf einlässt und die Einsichten anderer Branchen auch als wertvoll betrachtet. Unterm Strich ziehe ich zwar wenige ganz konkrete Anwendungen für meinen Alltag als Projektmanagerin in einer Internet-Agentur. Dennoch haben mich die Sessions, Einzelgespräche und Menschen anderer Länder und Branchen zum Nachdenken und Grübeln gebracht. Und genau das ist auch das entscheidende Ziel eines PMCamps in meinen Augen!

PMCamp Barcelona

Besonders inspirierend fand ich zusammengefasst folgende Aussagen/Themen:

  • https://www.theguardian.com/sport/video/2016/sep/19/alistair-brownlee-gives-chance-win-helps-brother-jonny-video In dem Video geht es darum, dass ein Läufer am Ende seiner Kräfte ist. Sein Bruder, der zurücklag, holt ihn ein, greift ihm unter die Arme und hilft ihm den Lauf zu Ende zu bringen. Das Entscheidende: Er schubst seinen Bruder in das Ziel und läuft danach ein. Und das finde ich als Projektmanagerin entscheidend! In Projekten arbeitet man als Team zusammen, wo es nicht darum geht, als Einzelner zu siegen, sondern das Wohl der Gruppe im Blick zu haben und gemeinsam zum Erfolg zu gelangen. Das bedeutet auch einmal, dass man seine eigenen Interessen zurückstecken muss und anderen auf die Beine hilft.
  • Ich nahm an einer Session zum Thema „Mindfulness“ teil. Das Thema „Mindfulness“ zu Deutsch „Achtsamkeit“ begleitet mich seit Jahren schon persönlich und im Privaten. Dabei geht es darum, im Hier und Jetzt zu sein und den Fokus setzen zu können. Und das ist in der täglichen Projektarbeit enorm wichtig. Zudem beobachte ich dabei bei mir eine zunehmend ruhigere Art und Ausstrahlung, was nach meiner Erfahrung nur förderlich für Projekte und den damit verbundenen manchmal stressigen Zeitfaktor sein kann.

  

  • In einer weiteren Session gab es tolle Praxistipps für den Erfolg für Vorträge und Präsentationen, also mein tägliches Brot :)
PMCamp Barcelona
  • Eine Session zum Thema „Homeless Entrepereneur“ stelle das Konzept einer Organisation in  Barcelona vor, die Obdachlose als Gründer fördert http://www.homelessentrepreneur.org/index.php/en/. Die wichtigste Kernaussage für mich war die, dass die Hauptschwierigkeit darin besteht, im Rahmen der Projekte mit Menschen zusammenzuarbeiten, die keinerlei Kenntnisse im Projektmanagement haben. Projektmanagement ist viel mehr als ein bisschen planen, ein bisschen organisieren, mit Menschen sprechen und alles was man noch so „nebenbei“ machen kann. Die Zusammenhänge sind derart komplex, dass ich wieder mehr Verständnis gewonnen habe für meinen Alltag, wenn ich mit Menschen zu tun habe, deren Hauptaufgabe nicht das Projektmanagement ist!
  • In einer weiteren Session wurde mittels Rollenspielen geübt, wie man Feedback geben kann, so dass die Person sich motiviert fühlt und es nicht als negative Kritik wahrgenommen wird. Das mag einfach klingen, in der Übung war es das allerdings nicht. In 3er Gruppen wurde geübt. Eine Person beobachtete das Gespräch ganz genau, hat Rückmeldung gegeben und die Beobachtungen analysiert. Eine Session, aus der ich am meisten für meinen Alltag mitnehmen kann! Denn Feedback jeglicher Art zu geben, füllt im Grunde meinen ganzen Tag aus. 
PMCamp Barcelona

Nach der Veranstaltung blieb dann auch noch etwas Zeit Barcelona zu entdecken und etwas Sightseeing zu machen - und das letzte Mal für dieses Jahr draußen Flipflops zu tragen.